Laut dem aktuellen Deloitte CFO Survey blicken Finanzvorstände – im Vergleich zu letztem Herbst – wieder optimistischer in die Zukunft ihrer Unternehmen. Das Beratungsunternehmen analysiert halbjährlich die Stimmung der CFOs in 19 europäischen Ländern, aus Österreich wurden 64 Personen befragt.
Das Ergebnis: Die heimischen Finanzchefs rechnen trotz anhaltender Corona-Krise zum Großteil mit einer positiveren Entwicklung der wirtschaftlichen Lage in Österreich (63 %), in Europa (69 %) sowie weltweit (79 %). „Nach der Talsohle zu Krisenbeginn schätzen die österreichischen CFOs die finanziellen Erfolgsaussichten für das eigene Unternehmen jetzt optimistischer ein. 37 % erwarten in den nächsten Monaten eine Entspannung der Lage“, erklärt Gerhard Marterbauer, Partner bei Deloitte Österreich.
Dementsprechend wird auch die Umsatzentwicklung überwiegend positiv bewertet: 71 % rechnen mit einem Anstieg. Knapp die Hälfte der befragten Finanzvorstände (47 %) glaubt aber trotz grundsätzlichem Optimismus erst 2022 oder später an Umsätze auf Vorkrisenniveau.
Defensive Strategien
In punkto Investitionsklima zeigen sich aktuell nur mehr 17 % pessimistisch (Herbst: 59 %), 55 % rechnen mit einer Verbesserung. Strategisch gesehen haben Investitionen aktuell trotzdem noch keine Priorität. Man setzt auf defensivere Strategien wie Digitalisierung (95 %), organisches Wachstum (90 %) und Kostensenkung (85 %).
Wenn investiert werden soll, liegen die Schwerpunkte vor allem auf dem Technologiebereich und der digitalen Transformation (74 %) sowie dem eigenen Wachstum (68 %), aber auch auf strategischen Punkten wie der Erschließung neuer Geschäftsmodelle und Marktstrukturen (50 %).
Hoffnungsschimmer bei Mitarbeiterzahlen
Zwar prognostizieren noch immer 31 % der Befragten in den nächsten 12 Monaten einen Rückgang der Mitarbeiterzahlen, immerhin 26 % glauben aber wieder an einen Anstieg. Im Vergleich zum Krisenjahr 2020 scheint sich das Blatt langsam zu wenden: Im Herbst erwarteten noch 56 % sinkende Zahlen und nur 8 % waren positiv gestimmt.
„Wenn der Aufschwung Post-Corona gelingen soll, benötigen die Unternehmen auch wieder entsprechendes Fachpersonal. In vielen Betrieben beginnt man deshalb bereits jetzt, nach gut ausgebildeten Arbeitskräften zu suchen“, betont Gerhard Marterbauer.
Überhaupt bereuten sich bereits mehr als zwei Drittel der österreichischen Befragten wieder auf die Zeit nach der Pandemie vor. Interessant und entgegen prognostizierter Trends: Mit 15 % gehen nur sehr wenige CFOs davon aus, dass der Großteil ihrer Mitarbeiter dauerhaft im Home Office arbeiten wird.