Klimaschutzministerin Leonore Gewessler verkündet heute die Forschungs-, Technologie- und Innovationsinitiative der Kreislaufwirtschaftsstrategie. Ab sofort sollen 10 Millionen Euro für innovative Projekte aus der Wirtschaft zur Verfügung stehen.
Gewessler ortet großen Aufholbedarf in der Kreislaufwirtschaft. Denn derzeit würden Produkte und Rohstoffe nur zu ca. 10 Prozent wiederverwertet. „Es steht schlecht um unseren Planeten. Leider gehen wir viel zu verschwenderisch mit unseren wertvollen Ressourcen um“, so Gewessler.
Deshalb werde eine Kreislaufwirtschaftsstrategie für Österreich erarbeitet. „Aber wir müssen jetzt handeln. Darum wirkt ein erster Teil unserer Kreislaufwirtschaftsstrategie schon heute. Mit der Forschungs-, Technologie-, und Innovationsinitiative stellen wir 10 Millionen Euro für Projekte zur Verfügung, die die Kreislaufwirtschaft fördern und weiterentwickeln.“
„Doppelte Ausbeutung“: Konsumenten müssen mitziehen
Der Fördertopf steht für innovative Projekte, die an der Transformation des Produktionsprozesses vom linearen Wirtschaften hin zur Kreislaufwirtschaft arbeiten, bereit. Denn unser Ressourcenverbrauch hat sich global seit den 1980er-Jahren verdreifacht, weiß Sepp Eisenriegler, Leiter des Reparatur- und Servicezentrums RUSZ: „Das ressourcenvernichtende, lineare Wirtschaftssystem funktioniert nur auf der Basis doppelter Ausbeutung. In den Ländern des globalen Südens werden Rohstoffe ausgebeutet, in den Schwellenländern Arbeitskräfte, die daraus viel zu billige Produkte herstellen, die wir im Norden kaufen, zu wenig wertschätzen und schnell wegschmeißen. Darum braucht es ganz dringend eine Kreislaufwirtschaftsstrategie, aber auch die Teilhabe der Konsumentinnen und Konsumenten.“
In die Erstellung der Kreislaufwirtschaftsstrategie sollen Akteure aus allen Branchen – darunter auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler – eingebunden werden.