Zweiter Standort für magdas Hotel

Mitten im Ungarviertel im dritten Wiener Bezirk entsteht ein neues Hotel: „magdas Hotel im Stephanushaus“ wird zum zweiten Standort des beliebten Social Business der Caritas.


Präsentierten "magdas Hotel im Stephanushaus": Klaus Schwertner, Gabriela Sonnleitner und Michael Kleinbichler (Caritas) sowie Johann Moser und Anke Stern (BWM Architekten); Foto: Julia Geiter

Der Standort Stephanushaus in der Ungargasse 38 wurde bis vor kurzem als Wohnhaus für Priester genutzt. Nun wird der Bau aus den 1960er Jahren vom Architekturbüro BWM adaptiert. Anschließend wird das Haus als Social Business Hotel – mit 90 Zimmern, Restaurant, Schani- und Gastgarten – von der Caritas Wien betrieben. Geplante Fertigstellung ist im Frühjahr 2022.

Social Business nach dem Motto „Stay open-minded“

Bereits der erste Standort von magdas Hotel am Prater wird seit 2015 als erstes Social Business Hotel Österreichs von der Caritas geführt. Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrung, die bei vielen anderen Arbeitgebern keine Chance haben, erhalten eine Zukunftsperspektive. In magdas Hotel bekommen sie Zugang zum Arbeitsmarkt und werden selbst zu Gastgebern. Dieses Konzept sorgte weltweit für großes Interesse und soll nun auch für das neue Hotel in der Ungargasse greifen.

„Unverändert bleibt das Motto „stay open-minded“ und ein Ausbildungsschwerpunkt, mit dem junge Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrung in Hotellerie- und Gastronomieberufen ausgebildet werden“, so Gabriela Sonnleitner, Geschäftsführerin von magdas Social Business.

Adaptierung durch renommierte Architekten

Für die Adaptierung des 1960er-Jahre Baus des Stephanushauses wurde das Architekturbüro BWM gewonnen, das sich international einen Ruf als Hotelgestalter aufgebaut hat. BWM Architekten sorgen für die behutsame Transformation des Gebäudes, einem typischen Vertreter einer moderaten Moderne mit vielen charmanten Details. In den kontemplativ ruhig gestalteten Hotelzimmern soll sich der Genius loci des Stephanushauses als Ort des Geistes wiederfinden.

Der Vorarlberger Künstler und Architekt Daniel Büchel bringt, wie schon bei der Gestaltung des ersten Magdas Hotels am Prater, seine Ideen zur Integration originaler Einrichtungsgegenstände ein. Ein Mix von neuen, Re-Use und Upcycling-Einrichtungen soll die bunte Vielfalt von magdas widerspiegeln.

„Nachhaltigkeit in den Bereichen Energie und Bau sind neben der Wahrung des Bestands wichtige Themen beim gesamten Umbau“, so Michael Kleinbichler, magdas Geschäftsführer und Projektplaner.

Kreative und karitative Projekte zur Zwischennutzung

Da der Umbau erst im Frühjahr 2021 startet, sind bis dahin verschiedene kreative Projekte zur Zwischennutzung des Gebäudes geplant: Künstlerinnen und Künstler können Zimmer als Ateliers nutzen und dort auch Beiträge für das neue Hotelprojekt gestalten.

Seit 1. August bietet das Pop-up Restaurant die boys & marie junge frische Küche. Sechs SchülerInnen der Tourismusschule Bergheidengasse haben sich mit diesem Gastronomieprojekt ihre Praktikumsplätze in Eigenregie geschaffen und verwöhnen noch bis 27.9. das Publikum.

Am 11. August startet die Caritas das Pilot-Projekt Le+O-Markt. Lebensmittel und Flohmarktwaren werden dort ausgegeben, außerdem gibt es kostenlose Beratungs- und Orientierungsangebote für armutsbetroffene Menschen.

Weitere Aktivitäten, die das Grätzl beleben und Menschen mit unterschiedlichsten Interessen zusammenbringen, sind in Planung.