„Anna.Mindestsicherung.“ dreht sich um Isolde und ihre Tochter Anna. Die, wie der Titel nahelegt, finanziell nicht besonders gut dastehen. Im Text selbst wird das Wort Mindestsicherung nie erwähnt. Er bedient nicht „das bekannte und viel zu oft erzählte Bild der sozial verkommenen Unterschicht“, sondern erzählt von „Hoffnung, Zuneigung, gegenseitiger Fürsorge und Solidarität“.
Die 24-jährige Marie Luise Lehner konnte die Jury des AK-Literaturpreises (oben Auszüge aus der Begründung) überzeugen. Und darf sich somit über 7.500 Euro freuen.
„Einzelschicksale, die uns berühren“
Insgesamt 134 unveröffentlichte literarische Texte, die sich kritisch mit Themen der Arbeitswelt und mit aktuellen gesellschaftlichen Brennpunkten auseinandersetzen, wurden für den Literaturpreis eingereicht. Unter den besten fünf, die schließlich im AK-Bildungshaus Jägermayrhof verlesen wurden, war auch „Das Zweitbeste, das mir je passiert ist“ von Isabella Straub. Sie heimste den mit 2.500 Euro dotierten Publikumspreis ein.
Seitens der AK zeigt man sich mit der regen Beteiligung und der Qualität der eingereichten Texte sehr zufrieden. Das zeige, so Präsident Johann Kalliauer, „dass wir mit dieser Form der Kulturförderung richtig liegen“.
Die für diesen Preis eingereichten Geschichten zeichnen Bilder, die auch unsere aktuellen Lebensrealitäten widerspiegeln – eingebettet in Einzelschicksale, die uns berühren und betroffen machen“, zieht AK-Direktor Josef Moser Resümee.