Österreicher zweifeln an Klimazielen

Laut einer aktuellen Umfrage im Auftrag des Technikproduzenten Stiebel Eltron sind 65 % der Österreich nicht überzeugt, dass die Klimaziele umsetzbar sind.


Wird Österreich seine Klimaziele erreichen? (© Nosita/Pixabay)

Bis 2030 strebt die Regierung den Einsatz von 100 Prozent Ökostrom und bis 2040 die Klimaneutralität an. Rund zwei Drittel aller Österreicher (65 %) hegen allerdings Zweifel, ob diese Ziele realistisch sind. Das ergab der „Energie-Trendmonitor“, für den Stiebel Eltron 1.000 Österreicherinnen und Österreicher befragen ließ.

Dieser Unglaube wird von der Internationalen Energieagentur (IEA) bestätigt: Österreich laufe Gefahr, seine Klimaziele für 2020 und 2030 zu verfehlen, wenn keine zusätzlichen Maßnahmen ergriffen würden, so die IEA. Denn die schädlichen CO2-Emissionen des Landes steigen seit sechs Jahren an, statt zu fallen.

Öl und Gas sollen weichen

Ein Grund dafür ist, dass auch privat nach wie vor stark mit Öl und Gas geheizt wird – rund 40 Prozent aller Haushalte nützen diese Energieträger. „Um die Klimaziele zu erreichen, muss Österreich beim Heizen zügig aus den fossilen Brennstoffen aussteigen“, sagt Thomas Mader, Geschäftsführer des Haus- und Systemtechnikherstellers Stiebel Eltron Österreich.

Seiner Ansicht nach sollten die Energiepreise „die tatsächlichen Kosten für das Klima“ widerspiegeln. „Mit den richtigen Anreizen würden viel mehr Haushalte in Österreich im Heizungskeller auf grüne Energie umstellen“, glaubt Mader. Erstaunlicherweise sind auch laut Umfrage 59 Prozent der Verbraucher damit einverstanden, dass die Verursacher von CO2 zur Kasse gebeten werden.

Allerdings geben 72 Prozent an, die finanzielle Förderung grüner Technologie im Heizungskeller reiche ihnen nicht aus. Insbesondere für Bestandsbauten wünscht sich gut jeder Zweite mehr staatliche Förderung für die Sanierung. Zudem fehlt es an Wissen: Rund der Häfte der Befragten ist beispielsweise nicht bekannt, dass die Wärmepumpen-Technik in jedem Haus – auch in nicht perfekt gedämmten Bestandsbauten – genutzt werden kann.